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Nahrungsmittel, welche die Schilddrüsentätigkeit verringern

Einige Verbindungen sind im Stande, die Produktion der Schilddrüsenhormone zu hemmen. Hinsichtlich des Mechanismus, womit dies passiert, werden sie Goitrogene genannt. Als Folge der Senkung der Produktion der Schilddrüsenhormone wird die TSH-Ausscheidung zunehmen (nicht bei HPU), wodurch ein Kropf (Goiter) entsteht. Einige Goitrogene kommen in der normalen Ernährung vor, andere in Medikamenten mit goitrogenen Nebenwirkungen. Die am wenigsten toxisch sind und den größten Effekt haben werden bei der Behandlung einer überaktiven Schilddrüse (Hyperthyroidismus) eingesetzt.

Obwohl Jodmangel ohne Zweifel die wichtigste Ursache bei der bei der Entstehung von einem Kropf oder Kretinismus ist, spielen in einigen Fällen auch goitrogene Verbindungen dabei eine wichtige Rolle. Goitrogene werden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Manche Nahrungsmittel fallen in mehrere Kategorien.

Einige Nahrungsmittel enthalten cyanogene Glucoside. Diese Verbindungen setzen bei Hydrolyse durch Glucosidase Cyanid (Blausäure) frei. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören Mandeln, Kassava (Maniok), Sorghumhirse (auch Mohrenhirse, Kaffernkorn oder Durra genannt), Mais und Hirse. Kassava enthält soviel von dieser Verbindung, dass das Essen der rohen Wurzel tödlich sein kann. Normalerweise wird die Wurzel gewaschen, getrocknet und anschließend gemahlen. Hierbei geht das Cyanid zum größten Teil verloren. Das Essen von Kassava ist in großen Teilen von Zentralafrika für das Auftreten von Kropf verantwortlich.

Eine andere wichtige Gruppe Goitrogene entsteht durch Hydrolyse des Thioglucosides. Hierbei entstehen Thiocyanate und Isothiocyanate und letztendlich schwefelhaltige Verbindungen, die ausgeschieden werden. Diese Verbindungen spielen eine wichtige Rolle in der Wirkung von Pflanzen der Gattung Brassica (Kohl) und anderer Cruciferae (Kreuzblütler). Sie kommen auch vor in Compositae (Korbblütlern) und Umbelliferae (Doldenblütlern). Zu den Pflanzen, welche die Verbindungen enthalten, gehören Kohl, Grünkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Kohlrabi, Turnip (eine Kreuzung zwischen Kohl und Rübe), Rutabaga (Schwedische Rüben), Senf, Radieschen und Meerrettich. Diese Verbindungen kommen auch in der Milch von Kühen vor, die solche Pflanzen gefressen haben. Das Isocyanat Cheirolin, das in den Blättern vom Choumoullier vorkommt, ist in bestimmtem Gebieten von Australien für das Auftreten von Kropf verantwortlich. Auch hier geht der Weg hauptsachlich über das Viehfutter, die Kühe und die Milch zu den Menschen. Thiocyanat hemmt die Aufnahme vom Jod aus dem Blut in die Schilddrüse. Astwood und Greer wiesen in Turnip den Stoff Progoitrin nach, der ein Senföl-Thioglycosid ist. Er wird vermutlich durch Bakterien im Darm in Thioglycosid, L-5-Vinyl-2-Thio-Oxazolidon umgesetzt. Dieser Stoff hemmt die Oxidation von Jod und die Bindung an Eiweiße. Eine ähnliche Wirkung wird Thiocarbamid zugeschrieben.

Zu diesen Kategorien werden folgende Nahrungsmitteln gezählt: